Viel Müll rund um Schwafheimer See

Viel Müll rund um Schwafheimer See

Fleißige Müllsammler in Schwafheim: (v.l.): Carsten Kendziorra, Francisca Füten und Justin Kendziorra sind mit Hund Tarja unterwegs, um die Grünstreifen von Dreck und Unrat zu befreien. Foto: Christoph Reichwein

Von Anna-Lina Heimrath

Moers 45 Freiwillige haben am Wochenende ihren Stadtteil sauber gemacht: Sie sammelten tütenweise Verpackungsmüll. Am Schwafheimer See hatte jemand sogar ein Kinderbett wild „entsorgt“.

Evelyn, Francisca und Kirsten sind Mitglieder des Schwafheimer Frauenchors. Jeden Montag proben die drei mit den anderen Chormitgliedern im Grafschafter Hof. Am Samstag waren sie aber in einer anderen Mission unterwegs: Mit Müllsäcken und Handschuhen ausgestattet verpassten sie im Rahmen der Müllsammelaktion der Arbeitsgemeinschaft Schwafheim ihrem Stadtteil einen Frühjahrsputz.

Mit zwei weiteren Helfern haben sich Evelyn, Fransisca und Kirsten für die untere Düsseldorfer Straße gemeldet. Das heißt, einmal vom Löschzug Schwafheim bis zur Autobahnauffahrt und zurück. Dabei wird jeder Müll eingesammelt, der auf den Gehwegen und im Gebüsch liegt. Und den guten Augen von Francisca entgeht nicht. „Selbst die kleinsten Zigarettenstummel werden eingesammelt“, erzählt sie. Der meiste Müll ist Verpackungsmüll wie Zigarettenverpackungen, Eisverpackungen oder Coffee-to-go-Becher. Aber auch einige Reste der Silvesternacht oder vom Karneval sind noch dabei. Doch statt sich über den Müll zu ärgern, räumen die drei Frauen ihn lieber weg. „Wir investieren gerne zwei Stunden im Jahr und räumen mit auf. Dabei lernen wir immer wieder neue Leute kennen und danach einen sauberen Stadtteil zu haben, ist eine gute Belohnung“, erzählt Kirsten von ihrer Motivation, bei der Aktion mitzumachen.

Besonders an Bushaltestellen und an der Autobahnauffahrt liegt vermehrt Müll. An den Gehwegen sind es jedoch eher nur vereinzelte Stellen. „An sich haben wir einen sehr sauberen Stadtteil. Auch die ENNI trägt viel dazu bei, dass es sauber bleibt“, erzählt Evelyn, während sie einen weiteren Coffe to go-Becher aufhebt.

Vor einigen Jahren sah das noch ganz anders aus, erzählt Carsten Kendziorra vom TV Schwafheim. Gemeinsam mit seinem Sohn ist er regelmäßig bei der jährlichen Aufräumaktion dabei. „Vor ein paar Jahren haben wir noch reihenweise Müll aus den Wäldern gezogen“, berichtet er. Im vergangenen Jahr ist die Müllsammelaktion jedoch sogar ausgefallen, weil der Stadtteil sauber genug war. Im Januar hat sich die Arbeitsgemeinschaft Schwafheimer Vereine, Kirchengemeinden und weiterer Einrichtungen (AGS) aber entschlossen, wieder einen Frühjahrsputz zu machen. Dabei arbeitet die AGS mit der Enni zusammen, die den Müll kostenfrei entsorgt.

Viel Müll war auch in diesem Jahr besonders am Schwafheimer See zu finden, erzählt Holger Pannen. Er ist der erste Vorsitzende der AGS und organisiert den Müllsammeltag. Sogar ein Kinderbett ist dabei gewesen. Ihn ärgert der Müll schon sehr, doch hofft er vor allem den jungen Teilnehmern der Müllsammelaktion etwas beizubringen. „Ich bin immer froh, wenn möglichst viele Kinder mitmachen, um ihnen so auch etwas über die Müllentsorgung beibringen zu können“, erzählt er. Die anliegenden Schulen haben daher bereits eine eigene kleine Müllsammelaktion gestartet.

Insgesamt 45 Freiwillige haben am Samstag ihren Stadtteil aufgeräumt. Und auch wenn der Sommer und damit die für Schwafheim schlimmste Müllzeit noch ansteht, hat der Stadtteil nun wieder saubere Gehwege. „Viele Orte werden ja das ganze Jahr über von der Ennni gereinigt, wir sammeln heute nur das auf, was noch übrig geblieben ist“, sagt Pannen.

Quelle: rp-online